Institut für Palaeoanatomie und Geschichte der Tiermedizin
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Die Forschung im Fach „Geschichte der Tierheilkunde“(später Geschichte der Tiermedizin), das bereits seit dem Jahr 1874/75 in München unterrichtet wird, nahm einen ersten Aufschwung nach dem zweiten Weltkrieg, als unter Prof. Dr. Wilhelm Pschorr erste veterinärhistorische Dissertationen angefertigt wurden. Unter der Leitung von Prof. Joachim Boessneck und Prof. Angela von den Driesch entstanden mehrere Dissertationsreihen, die die systematische Übersetzung und veterinärhistorische Auswertung der großen spätantiken hippiatrischen und landwirtschaftlichen Werke wie der Mulomedicina Chironis, des Corpus Hippiatricorum Graecorum und der Geoponica zum Ziel hatten. Die Phase der Stallmeisterzeit wurde durch die Transkription von Roßarzneischriften und Texten nicht nur aus dem süddeutschen, sondern auch aus dem spanischen und süditalienischen Raum in zahlreichen Dissertationen veterinärmedizinhistorisch erschlossen. Ein besonderes Anliegen ist die Erforschung der tierheilkundlichen Schriften aus dem asiatischen Raum, so wurden altchinesische, ein altkoreanischer und tibetische Texte über die Behandlung von Rindern, Pferden und Kamelen übersetzt. Den aktuellen Forschungsschwerpunkt bildet die veterinärhistorische Erschließung der frühmittelalterlichen arabischen hippiatrischen Werke, denen bei der Erhaltung und Vermittlung des tierheilkundlichen Wissens von der Antike in das mittelalterliche Abendland eine beutende Rolle zugeschrieben wird.