Institut für Palaeoanatomie und Geschichte der Tiermedizin
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Grönland

Aquarell von Aron

Aquarell “Aron of Kangeq” Grönländisches Nationalmuseum und Archiv.

In dem Projekt werden Informationen über das Jagd- und Siedlungsverhalten im Inland Westgrönlands gesammelt, bevor das Wissen mit dem Tod der Grönländer verlorengeht, die das Inland bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts noch traditionell nutzen. Verbunden wird dies mit der Dokumentation der räumlichen Hinterlassenschaften der thulezeitlichen Jäger und solcher, die diese thulezeitliche Tradition Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch fortführten.

Über die sommerliche Rentierjagd und über das Leben im Landesinnern existieren nur wenig schriftliche Aufzeichnungen, da das Wissen hierüber überwiegend mündlich weitergegeben wurde und wird. Diese mündlichen Überlieferungen gehen zurück bis in Prä-koloniale Zeit. Interviews mit den wenigen noch lebenden Personen, die als Kinder und als junge Erwachsene bis in die 1950er Jahre ins Inland zur Rentierjagd gingen kombiniert mit Untersuchungen archäologischer, subrezenter und rezenter Strukturen in dem Sommerlager Angujaartorfik im zentralen Westgrönland mit dem besonderen Schwerpunkt archäozoologischer Fragestellungen stellt die Verbindung der Gegenwart mit der Vergangenheit her. Die erste Geländetätigkeit 2009 gemeinsam mit Dr. Ulla Odgaard (SILA, The Greenland Research Centre, Dänisches Nationalmuseum Copenhagen) und Tea Dahl Christensen (Maniitsoq Museum) wurde vom ArchaeoBioCenter, Lehrstuhl Peters finanziert. Hierbei wurde das gesamte Siedlungsareal kartiert, einzelne Wohnstrukturen und die Knochenverteilung thulezeitlicher Strukturen im Detail gezeichnet. Diese archäologischen Knochen und der Inhalt einzelner Gruben der modernen Siedlung wurden für Laboranalysen im Rahmen des Projekts geborgen.

Agnethe Rosing

Agnethe Rosing (Foto Agnete Lembo).